„In unserem Fall ist es so, wir gehen mit der Arschkarte da rein, aber nicht wieder raus! Das ist der Schlüssel zu unserer Arbeit.“
Der Erste Kriminalhauptkommissar Johannes Meurs, Chef des „Klever Modells“, bringt es auf den Punkt, warum sein Team nicht nur mehr, sondern auch emotional sehr belastende Arbeit freiwillig auf sich nimmt. Es tut gut, Menschen zu helfen, denen von einer Sekunde zur anderen der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Durch solche und ähnliche Nachrichten: „Ihr Mann ist vor einer Stunde verstorben!“ „Ihre Tochter ist durch einen Fahrradunfall ums Leben gekommen!“ „Ihre Mutter ist am Unglücksort verstorben.“
An den Bedürfnissen der Hinterbliebenen orientiert
Das „Klever Modell“ ist ein clever organisierter Bereitschaftsdienst der Kreispolizeibehörde Kleve. Hauptaufgabe ist das Überbringen einer Todesnachricht: Professionell und zugewandt. Die Gruppe von etwa 30 BeamtInnen fällt innerhalb der Opferschutzsysteme der Polizei aus der Reihe.
Belegt ist, dass das Ansehen der Klever Opferschützer in der Bevölkerung enorm hoch ist, dass die Arbeit von den Mitgliedern der Truppe selbst sehr hochgeschätzt wird und dass die beteiligten anderen Dienststellen deutlich entlastet werden. Das Land kostet die Dauerbereitschaft von Zweier-Teams pro Jahr lediglich eine Planstelle mehr, so es hat der Chef der Truppe hochgerechnet, inklusive Nachtbereitschaft.
… und an denen der Polizei!
Eine win-win-win-win-Situation? Könnte man meinen. Und doch blüht sie trotz 20 Jahren positiver Erfahrungen noch weitgehend im Verborgenen…