20 Jahre Stiftung Polizeiseelsorge
"Es ist eine Ehre!"
Er ist einfach ein Entertainer: In Personalunion Gefängnisarzt (Leitender Medizinaldirektor) a.D., Schauspieler (Tatort-Pathologe), Buch-Autor und TV-Moderator präsentierte sich Joe Bausch als Schirmherr der Stiftung Polizeiseelsorge zum 20. Bestehen einmal mehr als Publikumsliebling. Am 06.11.2024 plauderte er in seiner Krimi"lesung" zu Gunsten der Stiftung im Polizeipräsidium Bonn über "seine" Kriminellen, seine Bücher, seine Philosophie und seine Lebenserfahrung.
Außerdem erzählte er, wie es mit ihm und der Stiftung 2016 angefangen hatte:
„Als mich Dietrich (Bredt-Dehnen, ehemaliger Leitendender Landespolizeiseelsorger) damals fragte, kannst Du Dir vorstellen, Schirmherr der Stiftung Polizeiseelsorge zu werden, war ich erst mal etwas verdutzt – weil ich seh´ so wenig nach Seelsorge aus!
Ich dachte mir, naja, meine beiden „Kollegen“ aus Köln sind schon Ehrenkriminalkommissare von Köln, aber Ehrenpathologe gibt´s halt keinen.
Und wenn man dann die Gelegenheit hat, für etwas Schirmherr sein zu dürfen, von dem man zudem mehr als überzeugt ist, weil man die Arbeit sehr schätzt und auch einen Einblick hat, als Anstaltsarzt und auch als Betriebsarzt und Amtsarzt, dann weiß man, wie notwendig das ist, und was für eine Arbeit sie leisten. Insofern ist es mir nicht nur leichtgefallen – es ist eine Ehre!“
„Polizeiseelsorge ist unverzichtbar!“
Joe Bausch, Schirmherr der Stiftung Polizeiseelsorge
„Sich Hilfe holen: Leute, hey, das ist legitim!“ Das sagt einer, der als harter Typ gilt?! „Häuptlinge“, also Führungskräfte, würden inzwischen offen zugeben, dass sie auch mal Hilfe nötig hätten, erzählt der Arzt und Schauspieler Joe Bausch. Und das findet er gut: „Davon brauchen wir viel mehr!“
Wer also in Joe Bausch nur den coolen Typen aus dem Fernsehen sieht, täuscht sich – er kann mit Gefühlen umgehen und hat ein hohes ethisches Empfinden.
Bekannt ist er wie ein bunter Hund… aus dem Kölner Tatort, aus vielen anderen TV-Auftritten, Lesungen und durch seine Buchveröffentlichung. Er ist wahrlich ein „Typ“. Lässt sich nicht in Schubladen einordnen und steht ein für Offenheit, Geradlinigkeit und Kampfgeist.
Als Mediziner fällt er ebenso aus dem Rahmen wie als Schauspieler: Geboren wurde der Sohn eines Landwirts in einem kleinen Nest im Westerwald. Nie hätte er gedacht, es eines Tages bis zum Leitenden Regierungsmedizinaldirektor in der Justizvollzugsanstalt Werl zu bringen und zum forensischen Pathologen im Fernsehen!
„Ich unterstütze die STIFTUNG POLIZEISEELSORGE gern als Schirmherr, weil ich weiß, was Polizistinnen und Polizisten alles aushalten müssen. Polizeiseelsorge steht ihnen zur Seite, das finde ich gut."
Joe Bausch
„Ich habe erfahren, unter welchem Druck Ihr hier arbeitet!“
Joe Bausch besucht die Polizei Düsseldorf
Jeden Tag beleidigt zu werden, jeden Tag mit körperlicher Gewalt zu rechnen – das ist wirklich kein Vergnügen, aber die Realität, in der die Polizeibeamtinnen und Beamten der Polizeiwache Stadtmitte bzw. der „Altstadtwache“ in Düsseldorf ihren Dienst versehen. Abgesehen von der Masse an Straftaten sind diese Erfahrungen mit verantwortlich für die psychischen Belastungen der BeamtInnen.
Dies und mehr erfuhr der aus dem Fernsehen bekannte Arzt und Schauspieler Joe Bausch während seines Besuchs bei der „Altstadtwache“ aus erster Hand. Der Tag bei der Polizei Düsseldorf war Bausch´ erster „Einsatz“ als Schirmherr der Stiftung Polizeiseelsorge. Er wollte seine Wertschätzung gegenüber Polizei und Polizeiseelsorge zum Ausdruck bringen.
"Doc meets Cop" - die etwas andere Dichterlesung zugunsten der Stiftung Polizeiseelsorge
Auch mal klatschen für die Polizei?
Joe Bausch über die Herausforderungen an Polizist*innen in Zeiten von Corona
Im Moment ist vieles anders geworden im gesellschaftlichen Zusammenleben. Manches fällt auf – vom Einkauf über den Friseurbesuch bis zu den veränderten Arbeitsbedingungen. Weniger auffällig sind jedoch die Zumutungen, die im Innern zu Verwerfungen führen. Darüber macht sich unser Schirmherr Joe Bausch Gedanken in Bezug auf die Polizei.
Der pensionierte Arzt, Schauspieler und Autor erlebt nicht nur selbst gerade eine völlig verrückte Zeit, sondern sieht auch die Lage vieler Polizeibeamt*innen und Polizeiseelsorger*innen als eine Herausforderung. Wir haben mit ihm telefoniert und als erstes die Frage aller Fragen gestellt: Wie geht es Ihnen?
„Ganz gut! Bis auf die Tatsache, dass man anfängt, Spuren ins Parkett zu laufen in der Wohnung. Ich war noch nie so lange am Stück zuhause wie in den letzten zweieinhalb Monaten. Früher war ich zum Schlafen mal da oder am Wochenende. So lange war ich noch nie eingesperrt!“
Wie er dieses neue Leben aushält und was er zu den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen der Polizei sagt, erfahren Sie hier (PDF zum download)